Liebe Studierende,
herzlich willkommen in der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.
Die Lehre der Klinik umfasst die Lehrveranstaltungen zur Psychosomatischen Medizin und zur Palliativmedizin. Wir engagieren uns umfassend in der Lehre und wollen Ihnen unsere Lehrveranstaltungen auf den folgenden Seiten näher vorstellen, um Sie für diesen wichtigen, vielseitigen und interessanten Bereiche der Medizin zu begeistern.
Die Lehre in der Psychosomatischen Medizin erfolgt in erster Linie in der Hauptvorlesung Psychosomatische Medizin, in Seminaren und im Praktikumstag. Psychosomatische Inhalte finden sich aber auch in verschiedenen interdisziplinären Unterrichtsangeboten, wie z.B. IVL oder QS Schmerzmedizin.
In vergleichbarer Weise werden die Themen der Palliativmedizin durch Vorlesung, Seminar und Praktikumstag vermittelt. Auch die Palliativmedizin engagiert sich in interdisziplinären Lehrveranstaltungen, z.B. IVL.
Um die Psychosomatische Klinik näher kennen zu lernen, können Sie auch eine Hospitation, eine Famulatur oder das PJ bei uns durchführen.
Wenn Sie Fragen haben, können Sie sich gerne an die Lehrverantwortlichen der Klinik wenden:
Psychosomatische Medizin:
Prof. Dr. Andreas Dinkel
Dr. med. Christine Allwang
Palliativmedizin:
Prof. Dr.med. Johanna Anneser
Ärztliche Gesprächsführung
Gute Kommunikation ist lernbar! Unsere Klinik ist hauptverantwortlich für die inhaltliche Gestaltung des Längsschnittcurriculums Ärztliche Gesprächsführung (ÄGF). Im Rahmen dieses Curriculums finden in allen drei klinischen Studienjahren Lehrveranstaltungen statt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der praktischen Erprobung des Arzt-Patientengesprächs.
- In der ÄGF-1 im ersten Studienjahr geht es darum, die Grundlagen eines guten Arzt-Patientengesprächs umzusetzen (z.B. Gesprächseröffnung, Gesprächsstruktur).
- In der ÄGF-2, die im zweiten Studienjahr stattfindet, stellen Sie sich herausfordernden Gesprächssituationen.
- Schließlich geht es in der ÄGF-3 im dritten Studienjahr um besonders herausfordernde Gesprächssituationen, d.h. z.B. das Übermitteln schlechter Nachrichten.
In allen drei Veranstaltungen führen Sie Rollenspiele mit Schauspielpatienten durch und erhalten wertschätzendes und konstruktives Feedback. Dies soll Ihnen helfen, ihre Gesprächstechniken weiter zu verbessern – Stärken stärken, Schwächen schwächen.
Palliativmedizin
Seit dem WS 2011/2012 ist Palliativmedizin ein verpflichtendes Unterrichtsfach an allen deutschen medizinischen Fakultäten. An der Technischen Universität München wird das Fach Palliativmedizin in Form eines Praktikumstags, Seminaren und Vorlesungen gelehrt, die vom Palliativmedizinischen Dienst organisiert werden. Für interessierte Studierende wird zusätzlich ein Wahlfach Palliativmedizin angeboten.
Vorlesungen finden im 2. Klinischen Studienjahr (IVL) sowie im 3. Studienjahr statt. In den Seminareinheiten des zweiten Studienjahrs werden die Themenbereiche Spiritualität, Ethik und spirituelle Fragestellungen behandelt. Grundlagen der Symptomkontrolle in der Palliativmedizin bilden den Schwerpunkt des Praktikumstags im dritten Studienjahr. Dieser wird in Verbindung mit der ÄGF 3 („Überbringen schlechter Nachrichten“) gehalten.
Praktikumstag
Beim Praktikumstag schauen Sie den in unserer Klinik tätigen Ärzten oder Psychologen beim Tun „über die Schulter“, d.h. Sie nehmen als Kleingruppe an Ambulanzgesprächen (allgemeine psychosomatische Ambulanz, Traumaambulanz, psychoonkologische Ambulanz), am Konsildienst oder an der Patientenvisite und Patientenbehandlung auf der Station oder der Tagesklinik teil. Ziel des Praktikumstages ist es, den Arbeitsalltag in der Psychosomatik kennen zu lernen, und Patienten und ihre Kontaktanlässe sowie mitgebrachte Erwartungen real zu erfahren.
In der Ambulanz erfahren Sie schwerpunktmäßig, wie man von der Diagnose zur Therapieplanung gelangt, im Konsildienst je nach Fragestellung und Fachgebiet Diagnostik, Support oder beginnende Therapie im somatisch-stationären Rahmen. Auf Station und Tageskinik nehmen Sie an der Visite oder an Behandlungsangeboten teil und bekommen ausführlich das Konzept der stationären psychosomatischen, multimodalen Behandlung vorgestellt.
Psychosomatik Seminar
Das Seminar Psychosomatische Medizin will Ihnen in Erweiterung zur Hauptvorlesung einen ergänzenden und vertieften Einblick in unser Fach geben. So lernen Sie die Besonderheiten eines bio-psycho-sozialen Krankheitsverständnisses kenne, Sie lernen das Erheben einer psychosomatischen Anamnese und eines psychopathologischen Befundes. Des Weiteren erfahren Sie etwas über die wichtigsten in Deutschland von den Krankenkassen anerkannten Psychotherapieverfahren und deren jeweilige Indikation.
Ferner vertiefen wir einige der in der Vorlesung vorgestellten Krankheitsbilder und geben Ihnen die Möglichkeit ein Anamnesegespräch mit einem Patienten/einer Patientin unserer Klinik zu beobachten und sich in dieses Gespräch einzubringen.
Vorlesung
Die Vorlesung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie liefert einen Überblick über das Fachgebiet.
Die Vorlesung beginnt in der Regel mit der Vorstellung eines Patienten und umfasst folgende Themen:
- Merkmale der relevanten psychosomatischen Störungsbilder
- Diagnostik und Differentialdiagnostik dieser Störungsbilder
- Psychosomatik bei körperlichen Erkrankungen
- Psychosomatische Anamnese
- Kommunikation
- Psychotherapeutische Ansätze und Versorgungsangebote in Deutschland
- Psychosomatische Qualifikationen
Der Leistungsnachweis erfolgt über eine Klausur am Ende des Semesters.
Wahlpflichtfach
Im Wahlpflichtfach Psychotherapie und Psychosomatik können Sie in einem spannenden, abwechslungsreichen Curriculum über 3,5 Tage verschiedene Aspekte der Psychosomatischen Medizin weiter vertiefen. Der Schwerpunkt liegt auf allgemeinen sowie störungsspezifischen Psychotherapieverfahren, aber auch auf die Stellung des Fachgebiets der Psychosomatischen Medizin innerhalb der Somatik. Insbesondere in der Allgemeinmedizin, Gynäkologie, Neurologie, HNO und Dermatologie sind psychosomatische Kenntnisse unabdingbar. Viele psychosozial belastete Patienten stellen sich primär und wiederholt in besagten Fachgebieten vor, ohne dass ihnen dort kausal geholfen werden kann. Auch die Psychoonkologie bildet in diesem Curriculum einen Schwerpunkt. Das Wahlpflichtfach versteht sich als Seminarform, in dem viel gefragt und diskutiert werden darf und soll.